MASCHA KAUKA
GEMEINSAM ERHALTEN UND GESTALTEN
Alles begann mit einer Urlaubsreise nach Südamerika und einer schicksalhaften Begegnung mit Indigenen im Bergurwald. 1980 reisten Mascha Kauka und ihr Mann, Uli Pohl, als Touristen in den Regenwald Ecuadors. Dort trafen sie auf das Volk der Chachi, das in seinen Lebensgrundlagen bedroht war. Holzgesellschaften zerstörten den Wald und verlangten von der Regierung die Aussiedlung der Indigenen. In dieser verzweifelten Lage baten der Häuptling Tapuyo und sein ältester Sohn die Besucher aus München um Hilfe. Mascha Kauka hatte Verständnis und Mitgefühl. Einen Weg, persönlich zu helfen, sah sie allerdings zunächst nicht, denn in München wartete auf die Autorin mit eigenem Verlag ein prall gefüllter Terminkalender.
Erst als Mascha Kauka nach ihrer Heimkehr Post aus dem Urwald bekam, und die Chachi eindringlich um ihre Hilfe baten, begann sie, sich mit deren Problemen ernst-haft zu beschäftigen. Dank ihres großen persönlichen Einsatzes und schier unerschöpflicher Energie gelang es ihr tatsächlich, dem Volk der Chachi seinen Lebensraum im Urwald zu erhalten. Das aber war erst der Anfang. Ihr Masterplan ist so überzeugend gewesen, dass sogar die ecuadorianische Regierung Mascha Kauka um Hilfe bei der Zusammenarbeit mit weiteren indigenen Gruppen bat. Seit mehr als vierzig Jahren reist sie nun regelmäßig zu ihren Mitstreitern, den Völkern im Regenwald. Sie wissen, dass ein für Mensch und Natur so sensibler Lebensraum besondere Strategien braucht. Überzeugt von der Idee, dass im Regenwald moderne Technologie nur im Einklang mit traditionellen Werten und dem Naturschutz sinnvoll genutzt werden kann, arbeiten Mascha Kauka und die Ureinwohner Hand in Hand daran, das Leben im Amazonasbecken zu erhalten und zu gestalten.
Mascha Kauka
© Peter Klein
Passion
Bedürftige Menschen darin unterstützen, durch ihre eigene Arbeit Erfolg zu haben, und der Schutz unserer Natur.
Credo
Die zukünftige Lebensqualität auf der Erde wird wesentlich davon abhängen, wie gesund wir unsere Natur erhalten können. Jeder Mensch muss dazu beitragen und jeder Mensch kann dazu beitragen, ein jeder auf seine Weise.
Vision
Um “5 nach 12″ noch genügend vernünftigen Menschen begegnen, um durch gemeinsame Arbeit den nächsten Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.
Strategie
Da es der Mensch ist, der seine Natur zerstört, muss mit Menschen daran gearbeitet werden, gesunde Ökosysteme zu erhalten und bedrohte zu sanieren. Dabei setze ich auf die Waldbevölkerung, als die geborenen Waldhüter, und auf die Jugend der Welt. Ich möchte, dass sich beide im gemeinsamen Interesse die Hand reichen.
Curriculum Vitae: Mascha Kauka
(Name bei dem Volk der Shuar “Yaanúa”, Sternenfrau, bei den Achuar “Nunkui”, Fruchtbarkeitsgöttin, bei den Kichwa “Nina Sicha”, Feuervogel)
Geboren
Eltern
Verheiratet
Ausbildung
Fremdsprachen
1969/70
1971
1980
1982
bis 1999
seit 2000
2007
2015
14. Februar 1945,
Bad Reichenhall, Deutschland
Dr. Erika Kauka und Rolf Kauka
seit 1969 mit Uli Pohl; seit 2006 verwitwet
Gymnasium und Abitur in München. Studium an den Universitäten München und Paris: Germanistik, Romanistik und Geschichte.
Volontariat in Verlagen in England und Deutschland
Redakteurin bei der Kinderzeitschrift „Fix und Foxi“
Spanisch, Englisch, Italienisch, Französisch
Chefredakteurin der Kinderzeitschrift „Bussi Bär“
Gründung des eigenen Verlags RV-Officin. Kinderpublikationen
(u.a. Pumuckl-Zeitschrift) und Kochbücher (138 Titel)
Zweite Reise mit Ehemann Uli als Touristen nach Ecuador.
Erster Kontakt mit dem Volk der Chachi, Unterstützung auf privater Basis.
Gründung des gemeinnützigen Vereins INDIO-HILFE e.V.
Parallele Tätigkeiten im Verlag und für INDIO-HILFE e.V.
Mascha Kauka konzentriert sich auf die Entwicklungszusammenarbeit mit indigenen Völkern und macht sie zum Schwerpunkt ihrer Tätigkeit.
Gründung der Stiftung AMAZONICA
Gründung der AMAZONICA Akademie gemeinnützige GmbH in Deutschland
Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit
1982-2002
1992-2004
seit 1997
März 2002
April 2002
Juni 2002
November 2005
im Jahr 2006
2007
2008
ab 2009
2010
2015
20 Jahre Zusammenarbeit mit dem Volk der Chachi (7000 Indios) im letzten tropischen Regenwald an der Pazifikküste, Provinz Esmeraldas, Ecuador. Sämtliche notwendigen Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen, einschließlich der Vermessung und rechtlichen Zuteilung des traditionellen Siedlungsgebiets.
12 Jahre Zusammenarbeit mit den Pilahuines, Hochland-Kichwa in der Provinz Tungurahua, Ecuador (etwa 5000 Bergbauern). Hauptsächlich ökologische Produktion und Vermarktung landwirtschaftlicher Güter. Weiträumiges Wasserprojekt. Ausbildungskurse und Studienbeihilfen.
Kauf und Einrichtung eines großen Hauses als Herberge in der Hauptstadt Quito nahe dem Marktplatz. Hier finden die mit ihrer Ware anreisenden Bergbauern Unterkunft und Schutz während der Markttage.
Landesweites Gesundheitsprojekt für indigene Völker in Ecuador:
Küste – Hochland – und erstmalig auch in der Amazonasregion: Zusammenarbeit mit vier Völkern in den Provinzen Pastaza und Morona-Santiago.
Erste “Alternative Runde” über Erneuerbare Energien in Puyo, Provinz Pastaza, Ecuador, in Zusammenarbeit mit der FH Weihenstephan/Freising
Beginn des Pilotprojekts AMAZONICA zur “Rettung unseres tropischen Regenwalds durch Förderung seiner Ureinwohner”. Aufbauarbeit in Mustergemeinden von drei Völkern, zukunftsfähige Modelle in verschiedenen Bereichen.
Die UNESCO erteilt ihre Schirmherrschaft über die AMAZONICA-Projekte.
Zweite “Alternative Runde” über Erneuerbare Energien in Quito, zusammen mit dem Polytechnikum EPN, Quito, der FH Weihenstephan, dem europäischen Klimabündnis und dem DED.
Durchführung der größten Malaria-Kampagne im Amazonasgebiet (bis Mitte 2007), Installierung der ersten medizinischen Infrastruktur abseits des Straßennetzes.
Abschluss der ersten Phase des Pilotprojekts. Gründung der Stiftung AMAZONICA.
Die zweite Phase des Pilotprojekts beginnt in den Mustergemeinden und in sechs weiteren Dörfern. Kooperationsvertrag mit der Universität Cuenca, Ecuador. Der Akademiebetrieb nimmt seine Arbeit auf, obwohl die Gebäude noch nicht stehen: einjähriges “Seminar für indigene Führungskräfte”. Die erste Diplomandin der Hochschule München arbeitet zwei Monate in Sharamentsa.
Über 200 Dörfer möchten sich an dem Pilotprojekt zur Gemeindeentwicklung beteiligen. Deutsche Universitäten und Fachhochschulen schicken Studenten und Dozenten zu Praktika und interdisziplinären Fallstudien.
An den Standorten Sharamentsa/Achuar und Yuwints/Shuar wächst die bauliche Infrastruktur für die Akademie.
Gründung der AMAZONICA Akademie gemeinnützige GmbH in Deutschland
AMAZONICA auf